Pfarrkirche St. Georg in Plößberg
Die Pfarrkirche St. Georg in Plößberg wurde in den Jahren 1916 – 1918 unter der Bauleitung des damals bekannten und versierten Architekten Josef Koch aus Regensburg erbaut. Der ost-westlich gerichtete, neubarocke Gewölbebau wird von einem achteckigen Querschiff kreuzförmig durchdrungen. Der Innenbau der Kirche mit seinen 430 Sitzplätzen wirkt hell und freundlich und ist übersichtlich gegliedert durch ein Langhaus und dem doppeltem Chor
Die Pfarrkirche St. Georg in Plößberg ist ein ost-westlich gerichteter Gewölbebau in neubarockem Stil. Der im Südosten angebaute Turm mit kunstvoller, dreifacher Zwiebelhaube wird von einem Wetterkreuz bekrönt. Im gepflasterten Vorplatz ist ein granitener Kirchenbrunnen und das barocke Standbild des St. Nepomuk. In der Vorhalle der Kirche befinden sich zwei Gefallenengedenken des 1. und 2. Weltkriegs von 1950 und ein barockes Großgemälde aus St. Michael in Weiden, das Jesus am Ölberg zeigt.
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Einrichtung: Der Barocke Kreuzweg von 1766 wurde aus der alten Kirche übernommen. Die gestifteten Glasfenster sind teils farbig. Die Wangen der Kirchenstühle sind mit religiösen Allegorien im Fachrelief verziert, die 1918 für 420 Mark von dem Schwerbeschädigten Ludwig Kinle, einem arbeitsloser Vater einer Vielkindfamilie, geschnitzt wurden.
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Die Empore hat eine in der Mitte ausgebauchte Brüstung und einen einfachen Orgelprospekt mit Rokoko-Anklängen. Als Achteck durchbricht das Querschiff mit dem Seitenaltar Herz Jesu die Flucht des Langhauses. Die Seitenaltäre des Mittelschiffs sind mit Relieftafelbildern versehen: Der linke Altar zeigt den St. Sebastian, der einst sehr verehrt wurde in Plößberg. Am rechten Altar erkennt man die Himmelskönigin mit dem Jesuskind, die von Engeln auf Wolken getragen wird.
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Altarraum: Der Altarraum besteht aus einem zweifach eingezogenem Chor und einem zweifach erhöhten Fußboden zum Hochaltar hin, getrennt von zwei Flachbögen. Die linke Seitenwand ist mit zwei großen, barocken Gemälden aus St. Michael in Weiden verziert: ein Skapitulierbild und eines, das eine eindrucksvolle Szene nach der Kreuzigung zeigt. An der rechten Seitenwand befindet sich das Wandgemälde Maria Empfängnis. Im Hochaltar befindet sich ein Gemälde von St.Georg, dem Drachentöter, seitlich des Altars sind zwei überlebensgroße Figuren von St. Peter und St. Paulus. Die Langfenster daneben zeigen links St. Josef und rechts St. Michael. Über den Langfenstern werden in drei Rundfenstern Allegorien der göttlichen Tugenden veranschaulicht: Glaube (links), Liebe (Mitte – vom Hochaltar verdeckt) und Hoffnung (rechts).
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Deckengemälde: Der oberschlesische Kirchenmaler Ossy Titlyk, der in St. Laurentius in Stein das Jüngste Gericht geschaffen hatte, schmückte 1948 bei der grundlegenden Renovierung die Decke mit Fresken im „italienischen Stil“. Hinten in der Kirche wird der Einzug Jesu in Jerusalem gezeigt. Im Querschiff sieht man allegorische Figuren der Kardinaltugenden Starkmut und Klugheit (links), Mäßigung und Gerechtigkeit (rechts). In der Kuppel wird die Verklärung Jesu am Berge Tabor (mit Moses, Elias und drei Jüngern) dargestellt. Hinter der Kuppel erkennt man Jesus im nächtlichen Gespräch mit Nikodemus. Vor der Kuppel bricht der Auferstandene Jesus das Brot für die zwei nach Emmaus gegangenen Jünger. Links stehen Jesus und die Samaritanerin am Jakobsbrunnen, rechts heilt Jesus einen Blinden. Vorne im Mittelschiff malte Ossy Szenen aus der Bergpredigt, der Knabe Jesu lehrt im Tempel und Melchisedek opfert vor Abraham Brot und Wein – das Sinnbild der Eucharistie.
Kirchenbauverein Plößberg
Zum Bau der Kirche wurde 1903 ein Kirchenbauverein gegründet. Im Jahre 1913 wurde ein erster Kostenvoranschlag in Höhe von 76.000 Goldmark als „Friedenspreis“, wie man 1918 schreibt, berechnet. In der Endabrechnung stellte sich heraus, dass sich die Kosten auf 160.945 Goldmark belaufen. Entwurf und Bauleitung wurden Josef Koch, einem namhaften Kirchenarchitekten aus Regensburg zugewiesen, der damals schon beim Bau von 30 Kirchen half. Schließlich wurde die Kirche in schwierigster Zeit von 1916-18 unter großen Opfern erbaut:
Mit Beginn des Krieges 1914 wurden die Zuschüsse stagniert, sodass der Grundstein erst am 23. Juli 1916 gelegt werden konnte. Ende November war dann der Rohbau mit dem Dachstuhl fertig, der von hiesigen Handwerkern gefertigt wurde: Maurermeister Johann Heß, Johann Neumann, Steinmetz Bäumler, dann Witt, Joh. Sterl, Krapf, Zimmermeister Völkl. Als Helfer dienten meist nur ältere Männer, Frauen und Kinder und sogar der Benefiziat, da die jungen Männer in den Wehrdienst eingezogen waren. Bauern der Expositur Stein fuhrwerkten umsonst. Unter diesen Notzeiten litten vor allem die Städter, so erhält Kunstmaler Halter aus Regensburg – verbotenerweise – Geselchtes, der das Hochaltarbild für 500 Mark nach Vorlage des Gymnasialprofessors Altheimer aus München in den Jahren 1917/1918 malte. 1919 wurde die Kirche gleich durch eine Spezialfirma an das eben gelegte Stromnetz angeschlossen.
Vertragsgemäß erlischt 1917 das Simultaneum in Plößberg und damit das Nutzungsrecht der alten (jetzt evangelischen) Kirche für die Katholiken. Der Hochaltar, zwei Seitenaltäre und die Kanzel im neuromanischen Stil wurden von der Stadtpfarrkirche Cham für 450 Mark bezogen. Am 13. Juni 1918 war feierlicher Einzug in das Gotteshaus, das am 23. Juni 1918 von Bischof Henle geweiht wird. Am 4. Dezember 1923 wurde das Kuratbenefizium Plößberg – ebenfalls durch Bischof Henle – zur Pfarrei erhoben.